Fakten und Daten
aus Vergangenheit und Gegenwart der Oranienburger
Genossenschaft
Gegründet
am 15.Oktober 1918 von 25 selbständigen
Bäcker- und Konditorenmeistern aus
Oranienburg und Umgebung.
Wahlspruch der Genossenschaftsmitglieder
damals:
"Einer hilft dem anderen!"
Konkurs
oder Überleben? So lautete während
der Inflation 1923 die Frage. Damals kostete
ein 4-Pfund-Brot 50 Billionen Mark. Die
Genossenschaft überlebte auch Dank
der Solidarität der arbeitenden Menschen
in Oranienburg und Umgebung.
Im Frühjahr 1925 wurde das genossenschaftseigene
Geschäftshaus in der heutigen Greifswalder
Straße 8 eingeweiht. Im
Jahre 1928 gab es in Oranienburg und Umgebung
40 Bäckereigeschäfte, 2 spezielle
Kuchenbäckereien und 14 Cafés
mit Konditorwaren im Angebot.
Bei Ausbruch des 2.
Weltkrieges 1939 verschlechterte sich die
Lage. Viele Bäckermeister und Gesellen
wurden einberufen. Ihre Plätze nahmen
die Frauen und Töchter ein. Die Anzahl
der Bäckereien sank um 50%.
Am Ende des Krieges war das Genossenschaftsleben
erloschen. Einen Neuanfang
des Genossenschaftslebens gab es im November
1946. Der neue Name lautete: Bäckerei-Genossenschaft
Niederbarnim e.G.m.b.H. in Oranienburg.
Das Geschäftshaus war beschlagnahmt
und wurde erst 1953 wieder bezogen.
Einen steigenden Umsatz gab es in den 60iger
Jahren. Der Umsatz erhöhte sich zwischen
1960 und 1967 von 7 auf 10 Millio. Mark.
Der Verkauf des Mehles sank um 25%; die
Menschen aßen weniger Brot, dafür
mehr Kuchen und Konditoreiwaren.
Neue Strukturen der
Genossenschaft bildeten sich nach der Wende.
Gewählt wurde
ein neuer Vorstand mit dem Bäcker-
und Konditormeister Horst Rudolff als Vorsitzender,
ein neuer Aufsichtsrat mit Hartmut Woyth
an der Spitze. In
heutiger Zeit gibt es etwa 100 eingetragene
Mitglieder der Genossenschaft. Der
Wirkungskreis der BÄKO umfasst den
Handel mit dem Bäcker- und Konditorengewerbe
in 4 Kreisen des Landes Brandenburg: in
Oberhavel, Barnim, Ostprignitz-Ruppin und
der Uckermark, sowie in Teilen der Hauptstadt
Berlin. Die Genossenschaft
ist Arbeitgeber für 9 Mitarbeiter,
die in den Abteilungen Lagerwirtschaft,
Transport und Buchhaltung fleißig
und verantwortungsvoll tätig sind.
Trotz der Schließung von Bäckereien,
vor allem in Dörfern, steht die Genossenschaft
auf stabiler wirtschaftlicher Grundlage
und stellt sich täglich der immer stärker
werdenden Konkurrenz. Die
Genossenschaftsmitglieder fühlen sich
der 90jährigen Tradition verpflichtet.
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